Kochen auf dem offenen Feuer, ohne Wage, ohne Zeitgeber und ganz ohne zu wissen bei welcher Temperatur man gerade kocht. – Bisher ist uns noch keiner verhungert.
Ganz bestimmt kennt ihr alle die Gerichte, die eure Oma aus dem Ärmel schüttelt und die von der ganzen Familie abgöttisch geliebt werden, oder nicht? Und ganz sicher habt ihr Omi auch schon mal dabei zugesehen, wie sie dieses Gericht zaubert. Und genau so kocht man auf dem Feuer. Man weiß was dabei rauskommen soll und der ganze Rest geht nach Gefühl.
Das klingt ziemlich chaotisch, ist es aber nicht. Nachdem man die ersten paar Versuche schön in den Topf hat einbrennen lassen bekommt man so langsam ein Gefühl dafür, auf welche Höhe man was hängt um es tatsächlich gar und nicht einfach nur schwarz zu bekommen. Für alle die gerade erst damit anfangen auf offenem Feuer zu kochen, haben wir hier ein paar Tipps für euch zusammengestellt.
Ganz schwierig ist es am Anfang die richtige Menge an Wasser abzuschätzen. Deswegen gilt: Ertränk deinen Eintopf nicht! Denn hast du einmal zuviel Wasser im Topf, ist es schwierig das kontrolliert wieder raus zu kochen. Am besten beobachtet ihr den Topf über dem Feuer und habt einen Krug mit Wasser daneben stehen um immer wieder nachzukippen.
Während ihr den Topf beobachtet, um den Wasserstand zu checken, werft ab und an einen Blick auf das Feuer. Lasst es bitte nie soweit runterbrennen, dass ihr viel nachlegen müsst, denn das ist zum einen mit dem Topf darüber manchmal etwas schwierig und zum anderen habt ihr ganz schnell ein hübsch hochloderndes Feuer um den Topf, an den ihr so nicht mehr ran kommt. Dummerweise erhöht sich dann auch die Temperatur sehr schnell…
Zum Braten empfehen wir euch eine unbeschichtete Stahl- oder Gusspfanne. Dabei dürft ihr euch nicht wundern, wenn was darin kleben bleibt, das ist normal und soll sogar so sein. Ganz wichtig ist aber, dass ihr diese Pfanne nicht andauernd mit Spüli auswascht, denn das zerstört die natürliche Schutzschicht, die sich durch die Nutzung auf dem Metall bildet. Auch wenn die Schutzschicht nicht schön aussieht, werdet ihr bald bemerken, dass sie sehr nützlich ist, denn sie wirkt wie eine Beschichtung. Trotzdem ist es wichtig und notwendig ausreichend Fett zum braten und kochen in der Pfanne zu benutzen. Dafür eignet sich Schmalz sehr gut und ist sogar authentisch.
Auch wenn es dazu verleitet sich ein bisschen Suppenwürze abzupacken und heimlich zu verwenden raten wir davon ab. Das Essen vom Feuer schmeckt einfach anders wie vom Induktionsherd. Bitte denkt dabei daran, Gewürze waren im Mittelalter teuer und rar! Salz, Pfeffer und ein paar heimische Gartenkräuter klingen nach sehr wenig aber bringen doch sehr viel. Nutzt lieber frische Zutaten, auch wenn das aufwändiger ist. Man hat ja zum Glück viel Zeit im Lager.